Kategorie:DDR 1949-1990

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Staatswappen der DDR

Staatswappen DDR.JPG

Im Wappen sind zu erkennen: der Hammer, Zirkel und der Ährenkranz, dies sollte die Einheit zwischen Arbeiterklasse, Intelligenz und Bauernschaft verkünden. Natürlich vertrat man mit schwarz-rot-gold die Tradition der Befreiungskriege und der Revolution von 1848/1849. Die DDR sah sich als Arbeiter- und Bauernstaat.












Hymne der DDR-der Ruinenwalzer

Deutschland einig Vaterland - Kyffhäuser

Wilhelm Pieck-erster Präsident der DDR

1949 Wilhelm Pieck - Präsident der DDR

Straßenverkehr im Osten

Auch in der DDR gab es Verkehrssünder. Wer mit zu hohem Tempo von der Deutschen Volkspolizei erwischt wurde, musste seine Stempelkarte herzeigen und bekam einen Stempel oder mehr hineingedrückt. Auch bei anderen Verkehrssünden wie dem Nichtbeachten der Vorfahrt wurde gestempelt. War die Karte voll, dann hatte man, wie heute, ein Problem...

Verkehrserziehung-die Goldene 1

Kultfahrzeuge

Jahres- und Feiertage

Jubeldemo für die SED

Der erste Mai

erster Mai-Kampf-und Feiertag der Arbeiterklasse

Der erste Mai war offiziell der „Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse“. Natürlich war man froh über einen freien Tag. Schlimm war, dass man gezwungen war, an der örtlichen „Kampfdemonstration“ teilzunehmen. Wer nicht mitmachen wollte, war ein Staatsfeind, anders kann man das nicht sehen, leider. Irgendwo im Ort formierte sich der Demonstrationszug, dann ging es geschlossen durch den Ort, um für den Frieden zu demonstrieren und um zu bekunden, wie toll die Politik der SED war. War das Wetter schlecht, fand die Veranstaltung auf dem Saal statt. Ich kann mich noch an ein Jahr erinnern, da lag der Schnee meterhoch, das Wetter nahm keine Rücksicht. In den Bezirksstädten defilierte die Bevölkerung an den Parteibonzen vorbei. Im Mai 1989, als die SED die Kommunalwahlen fälschte, mussten wir junge Studenten, natürlich nur die Männer, uns an einem bestimmten Punkt in der Leipziger Innenstadt im FDJ-Hemd einfinden.
Ein LKW W50 fuhr vor und jemand gab von der Ladefläche die Fahnen herunter, die wir zu tragen hatten, entweder die DDR-Flagge oder die rote Fahne der Arbeiterklasse. Dann marschierten wir an der SED-Bezirksleitung Leipzigs vorbei und die Herrschaften winkten ihren Untertanen zu. In Berlin, der Hauptstadt der DDR, stand Erich Honecker auf der Tribüne und winkte fröhlich in seinem Traumland. Zu jener Zeit standen allerdings die Zeichen schon auf Sturm, da Gorbi Glasnost und Perestroika in der Sowjetunion eingeleitet hatte.
Nach der Demo in Leipzig haben wir die Fahnen wieder auf den W 50 geschmissen, das FDJ-Hemd ausgezogen und sind mit der Straßenbahn ins Wohnheim gefahren, hier gab es dann reichlich Bier, es fand ein Frühlingsfest statt und am Nachmittag wurde ein Fußballturnier zwischen den Seminargruppen ausgetragen. Abends hatte natürlich der Studentenklub geöffnet und so klang der 1.5.1989 aus. Heute geht man im Sinne des Grundgesetzes freiwillig zu einer Demonstration und äußert seinen Unmut über irgendetwas....





8. Mai-Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus

25. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus

Der 8.5. war im sozialistischen deutschen Staat der Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus. Am 8.5.1945 ließen die Russen in Berlin-Karlshorst Keitel, Chef des OKW, die Kapitulationsurkunde unterschreiben, obwohl schon einen Tag vor den Westalliierten kapituliert wurde und zwar in Reims. Verschwiegen wurde den Leuten, wie sich die Russen im besiegten Deutschland aufgeführt haben. Das wurde in keiner Schule gelehrt, aber ich wusste vieles von meiner Oma, Marie Richter aus Frauenstein. Ihr Mann Max war in der Partei, Berufssoldat und 1944 gefallen. Man hatte zu Recht Angst vor den „grausamen Russen“, wie er in einem Brief an seine Tochter schrieb. Die Rotarmisten trugen Hass in ihren Herzen, angestachelt von der Propaganda Ehrenburgs. Sie haben mein heutiges Haus in Frauenstein im Suff in Brand geschossen, meine Oma ist sexuell belästigt worden, die Wohnung ist geplündert gewesen und sie haben gewütet wie die Vandalen. Der Vater meines Schwiegervaters wurde vor seinen Augen willkürlich von einem Russen erschossen. Benehmen sich so Befreier? Sicher gab es Gesten des Mitleids, dass sie Essen gegeben haben und Kinder gerettet haben, aber die Bestie in Menschengestalt tobte sich tage- und wochenlang an den Wehrlosen aus. Leute wurden willkürlich von der Straße weg verhaftet und dann nach Sibirien deportiert. Und Hitler hat dieses Land überfallen, die Soldaten waren jahrelang an der Front, hatten das grauenhafte Sterben ihrer Kameraden erlebt und auf dem Vormarsch in Richtung Deutschland gesehen, wie zerstört alles war und was SS und Wehrmacht im Osten angerichtet hatten. Man muss dies heute alles im Kontext sehen und beides beim Namen nennen. In der DDR jedenfalls waren die Soldaten der Roten Armee die Guten, die den Deutschen Kascha ausschenkten oder Brot gaben, aber so einfach war diese Geschichtssicht eben nicht. Wer dann aus jahrelanger Gefangenschaft kam oder als Zivildeportierte in die DDR zurückkam und sich dort niederließ, musste von seinen Erlebnissen in den russischen Lagern schweigen, denn das passte der SED nicht ins Bild, denn sie regierten ja von Stalins Gnaden und ganz am Anfang muss der Personenkult um den „großen Generalissimus“ immens gewesen sein.

7.10. Republikgeburtstag

Nationalfeiertag der DDR war der 7.10., denn da wurde 1949 dieser Staat proklamiert und das von Moskaus Gnaden. Das Staatsfernsehen berichtete von den Aufmärschen der FDJ-ler und der NVA in Ostberlin. Wie zu Wehrmachtszeiten marschierten die Soldaten im Stechschritt, d.h. die Beine mussten hoch im Winkel von 90 Grad zum Boden. Erich Honecker grüßte militärisch oder winkte. Extrem waren diese Veranstaltungen, wenn es runde Jahrestage waren. In den höchsten Tönen wurde die Politik der SED begrüßt oder „die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“. Im Grunde bejubelte man sich selbst und verschloss die Augen vor der traurigen DDR-Realität. Irgendwo wusste ja jeder, dass es im Vergleich zur BRD Augenwischerei war, auf ein Auto musste man 15 Jahre warten, ich habe meinen Trabi 1987 bestellt, es gab nur einmal im Jahr, übertrieben gesagt, richtige Orangen und Bananen, die Altbausubstanz verfiel und die Industrieanlagen veraltet, denkt man an Bitterfeld oder die Verschmutzung der Umwelt durch die Braunkohlekraftwerke. Am Leben hielten die DDR ausgerechnet Kredite vom Klassenfeind unter Vermittlung von Strauß. 1989, zum 40. Jahrestag, kam Gorbatschow und sagte jenen denkwürdigen Satz: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“ Im Palast der Republik, „Erichs Lampenladen“, wurde sich zugeprostet, aber die Leute riefen schon lautstark: „Gorbi, hilf uns!“. Noch einmal zog die FDJ mit Fackeln an den alten Herren vorbei, die NVA zeigte ihren Parademarsch und an dem Tag schlugen auch die Staatsorgane des Regimes zu. Nur 2 Tage später stand in Leipzig alles auf Messers Schneide: Gott sei dank, haben sie nicht geschossen, aber brutal zugeschlagen und verhaftet wurde. Wochen später sägten sie Honecker ab und Krenz ernannte sich zum Anführer der „Wende“. Es nutzte der Partei, die 40 Jahre regierte, nichts mehr, am 9.11.1989 mussten sie unter dem Druck der Massen und durch den Fehler Schabowskis die Mauer öffnen. Heute ist der 3.10. unser aller Deutschen Nationalfeiertag, denn die DDR trat 1990 nach Artikel 23 Grundgesetz der BRD bei und das mit dem Okay der Siegermächte des 2. Weltkrieges. Übrigens wäre 2012 Honecker 100 geworden, er, der Logistiker des Mauerbaus am 13.8.1961. Legendär sind seine Sprüche:

„Den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf“
„Die Mauer wird auch noch in 50 oder in 100 Jahren stehen“
„Vorwärts immer, rückwärts nimmer“


Die DDR-Bevölkerung machte Witze: „Der Letzte macht das Licht aus“.........................................


Der Personalausweis der DDR

Reisepass der DDR

Aluchips und Co.

SV-Ausweis

Musterung

Gespräch zur Vorbereitung der Musterung

Jeder bekam irgendwann die Aufforderung zur Musterung. Bei mir war dies 1985 der Fall. Man war verpflichtet, dort zu erscheinen. Wer der Aufforderung nicht nachkam, wurde zwangsweise zugeführt. Wie der Name schon sagt, wurde gemustert, ob jemand tauglich für den Wehrdienst war. In der DDR wurden fast alle `eingezogen`. Der verantwortliche Arzt machte einen tauglich und das war`s. Wer nur den Grundwehrdienst machte, musste nun u.U. ewig lange warten, bis er zur `Fahne` musste. Bei den `Soldaten auf Zeit` vergingen dann, wie bei mir, nur wenige Monate und dann flatterte der Einberufungsbefehl ins Haus, den man auf gar keinen Fall ignorieren konnte. Tja, und dann begann die Leidenszeit, das Tagezählen und der militärische Dienst am sozialistischen Vaterland.









Massenorganisationen

Pioniere

Das Gemeinste war, dass schon die Kleinen eingespannt wurden für den Propagandaapparat der Partei.
Sie waren noch am ehesten zu begeistern, wenn es darum ging, das Halstuch der Pioniere zu tragen. Zu Beginn der Unterrichtsstunde war immer ein anderer Schüler dran, um zu sagen:

„Für Frieden und Sozialismus, seid bereit!“ 

Die Klasse musste im Chor antworten: „Immer bereit!“
Die Pioniere bekamen erst ein blaues Halstuch, das sie als Thälmannpionier kennzeichnete. Hinzu kamen Käppi, Pionierbluse sowie ein entsprchender Rock für Mädchen. Mit blauen Streifen am weißen Pionierhemd wurde gekennzeichnet, wer etwa aufgerückt war zum Gruppenratsvorsitzenden.. Später kam das rote Halstuch dazu in Anlehnung an die Leninpioniere,
siehe Sowjetunion. Alles in allem war es makaber, vor allem die Gebote der Pioniere, es sind 10, genau wie bei den Christen. Wer kein Pionier sein durfte, war verpönt, wurde vor der Klasse runtergemacht und konnte mir entsprechenden Notizen bei den Herren vom MfS rechnen, Karrieren wurden schon an dieser Stelle in einem jungen Leben verbaut. Heute wird verschämt über Schulkleidung gesprchen, aber von damals haben die Leute die Nase gestrichen voll. Relikte dieser Zeit dürfte es noch geben, ich habe beide Halstücher noch sowie das FDJ-Hemd.........
Man wirft so etwas auch nicht fort, genau wie die Puhdys schreiben. „Das, was einmal war, ist auch mein Leben...“ In diesem Sinne will ich sagen, lasst uns alle das niemals vergessen!!!!

Freie deutsche Jugend

Die Freie Deutsche Jugend entstand kurz nach dem 2. Weltkrieg. Sie wurde Jugendorganisation der DDR und ihr Zeichen war die aufgehende Sonne. Mitglied wurde man, wenn man Pionier gewesen war und in die 8. Klasse kam. Die FDJ sah sich als Vorhut der Arbeiterklasse und der Partei. In diesem Sinne wurde marxistisch-leninistisch indoktriniert, z.B. gab es das FDJ-Studienjahr, in dem die Grundlagen dieser Weltanschauung vermittelt wurden. Das Wissen musste unter Beweis gestellt werden und jeder bekam dann ein Abzeichen für gutes Wissen, entweder in Bronze, Silber oder Gold. Natürlich galt der Kapitalismus und der Imperialismus als so genannter Klassenfeind und die DDR, die Sowjetunion und die verbündeten Staaten des Warschauer Paktes waren die fortschrittlichen Kräfte dieser Welt. In der Schule wurde die Unterrichtsstunde mit dem Gruß der Freien Deutschen Jugend „Freundschaft“ eröffnet und der Montag begann mit dem Fahnenappell. Die FDJ veranstaltete Konzerte, z.B. unter dem Motto „Rock für den Frieden“. Unvergessen war so Udo Lindenberg, der endlich in die DDR kommen und seine Fans in die Arme nehmen konnte und das trotz strikten Verbots durch die Partei. Tragen musste jeder FDJ-ler sein blaues Hemd, eine Art Uniformierung. In der Schule wurde vom Klassenlehrer registriert, wer es trug und wer nicht, ein Eintrag konnte Folgen haben, man weiß ja, wer sich für so etwas interessierte. Der Mist war derart abartig, dass die Leute nach der Kontrolle das blaue Hemd wieder auszogen und in die Tasche steckten. Brisant war natürlich die Mischung aus FDJ-Hemd und Westjeans. Die Hosen vom Klassenfeind waren nicht gern gesehen und in den Anfangsjahren verboten. Erich Honecker ist zudem untrennbar mit dieser Jugendorganisation verbunden. Er ließ die FDJ zu den Jubelfeiern am 1.5. oder zum Republikgeburtstag am 7.10. mit Fackeln an sich vorbeidefilieren und begeilte sich an der Zustimmung zur Politik der DDR. Ganz bekannt sind auch die Pfingsttreffen der FDJ. Selbst in den Ferienlagern der DDR hörte dieser Unsinn nicht auf und es gab Pflichtveranstaltungen in den Sommerferien.
Wer nicht in die FDJ wollte, galt als Staatsfeind und hatte mit Konsequenzen zu rechnen. Ein Studium war so nicht möglich, also haben sich die Leute auch hier angepasst und unter den Jugendlichen von damals war westliche Musik und Lebensart populär, denn fast alle konnten Westradio und Westfernsehen empfangen. Ich weiß noch, was es für ein Skandal war, als auf einer von der FDJ organisierten Disco die Textzeile aus der NDW „Deutschland, Deutschland, hörst du mich...“ zu vernehmen war.
Im Endeffekt muss man sagen, war das alles zum Scheitern verurteilt, es war unehrlich und von unten nicht getragen. Die FDJ war eine Art Gegenstück zum Komsomol in der UdSSR und manch einer stellt Vergleiche zur HJ im Dritten Reich an............

DSF

Die deutsch-sowjetische Freundschaft war eine Massenorganisation mit ganz besonderem Anstrich. Als Jugendlicher in Klasse 8 kam man automatisch zu dem Verein dazu, nicht einzutreten hätte bedeutet, dass man gegen den Staat und die Freundschaft zur Sowjetunion war, also legte man sich nicht an, sondern passte sich an. Man zahlte seine Mitgliedsbeiträge und lernte ab Klasse 5 Russisch, was Pflichtfach war. Das Erlernen dieser Sprache ist natürlich schwierig und es hat vielen Mühe bereitet. Mir hingegen fiel es leicht und ich wurde delegiert zu einem Sprachkurs und ich durfte an der Russischolympiade teilnehmen. Die Sowjetunion wurde uns als großer Brunder, Freund und Befreier vom Faschismus dargestellt. Ich wusste aber von den alten Leuten, wie sich die Soldaten der Roten Armee 1945 beim Einmarsch in Frauenstein aufgeführt haben, meine Großmutter stand z.B. kurz vor einer Vergewaltigung durch einen Russen, die Kinder holten aber Hilfe, was im Schlafzimmer wirklich geschah, weiß niemand. Tja, und damals passte diese Wahrheit der Partei nicht in den Kram, es wurde einfach nur verschwiegen. In der Schule hat dann irgendwann die Russischlehrerin Adressen von sowjetischen Schülern verteilt, damit Brieffreundschaften entstanden, ich erwischte einen Juri aus Kalinin und mit ihm habe ich mich ausgetauscht. Übersetzt hat die Lehrerin, Frau Sandig. Das Theater mit Russisch ging bei Beginn des Studiums weiter und zwar mit einem zweiwöchigen Russischlager. Wie auch immer, ich bekam jedenfalls für sehr gute Leistungen im Fach Russisch die Johann-Gottfried-Herder- Medaille in Bronze verliehen und durfte vor einer Abordnung Rotarmisten ein Gedicht aufsagen. Als Andenken bekam ich jede Menge Abzeichen geschenkt, die Russen lieben solche Sachen. Mit der Wende 1989 hatte sich jedoch diese verordnete Freundschaft erledigt, die letzten russischen Soldaten holte Jelzin 1994 heim. Heute bin ich der Ansicht, dass wir ein gutes Verhältnis zu den Russen haben sollten und ich plädiere für keine verordnete deutsch-russische Freundschaft!

GST

Auch in die GST kam man automatisch. Gefragt wurde nicht. Auch hier galt: Fresse halten oder du kannst deine Kariere vergessen. Sportlehrer Krellner war zuständig. Auf einem Haufen geschmissen, konnte sich jeder seine Uniform raussuchen, d.h. Käppi, Koppel und Uniformsachen. In den Sommerferien ging es zwei Wochen ins Wehrlager. Hier wurde wie in der künftigen Kaserne gelebt, 8 Mann auf einer Stube, die Spinde waren wie in der NVA. Es gab Stubendurchgänge, wo kontrolliert wurde. Am schlimmsten war die Sturmbahn, wo gebrüllt wurde, wenn einer nicht sofort über die Eskaladierwand kam. Scharf geschossen wurde auch, mit der Kleinkaliberkalaschnikow. Das Essen war Scheiße, der Hundertschaftskommandeur, Sportlehrer Krellner, hatte tatsächlich den Ehrgeiz, beste Hundertschaft zu werden. Also wurde exerziert, wie beim Militär und wir waren 17 Jahre alt. Beim Marschieren musste laut gesungen werden: „ Spaniens Himmel“. Was wollte man machen, wer nicht mitmachte bei dem Irrsinn war ein Staatsfeind. Heute kann man schlau reden drüber, aber es war eben so, man durfte nicht anecken, sonst hätte sie einem die Zukunft verbaut. Am Ende des Wehrlagers in Schirgiswalde, wo es nur einen Ausgang gab, fand der Härtetest statt, wo die Leute auf die Km-Schleife geschickt wurden, echt geil. Man hatte Blasen an den Füßen und der innere Schweinehund meldete sich, aber Aufgeben kam nie in Frage.
Nach der Qual habe ich mich allen Ernstes bei meiner Mutter auf Arbeit, im VEB Polypack Frauenstein, zurückgemeldet mit den Worten: „Kamerad Keilhack ist wieder zurück!“ Das war 1984. Ich wünsche niemanden diese Erfahrung, damals war es so, ein Jahr später war die Musterung und man wurde für tauglich empfunden, also: „Stand up and fight“ und es wurde für drei Jahre Ernst. Wer nicht gedient hat oder durch die Wende drumherum kam sowie alle Wessis möge den Mund halten. Immerhin hat man seinen Horizont erweitert und auch was gelernt und wenn es das Ordnung-Halten ist. Heute braucht niemand mehr, seinem Vaterland zu dienen, bloß gut, oder?

Deutscher Turn- und Sportbund

Kampfgruppen der Arbeiterklasse

Kampfgruppenverteran


Die Kampfgruppen wurden von der Partei geschaffen, um im Kriegsfalle die Betriebe mit der Waffe zu schützen. Sie hatten eine eigene Uniform und die Kalaschnikows lagerten in der Produktionsstätte. Regelmäßig fanden paramilitärische Übungen zur Stärkung der Einsatz- und Gefechtsbereitschaft statt. Durch meinen Vater, Fritz Keilhack, weiß ich Bescheid. Ihn hat es immer angekotzt, wenn am Wochenende dieser Quark stattfand. Dann mussten die Leute die Uniformen anziehen, es war Waffenempfang und dann ging es irgendwo in die Prärie. Mit Platzpatronen wurde rumgebelfert, man spielte Fußball und aus der Feldküche gab es das Essen. Waren die Kampfgruppen weg, gingen die Kinder auf die Suche nach leeren Patronenhülsen. Ich hatte seinerzeit ein ganzes Arsenal, was meiner Mutter verständlicherweise nicht behagte, denn ich hatte die Hülsen auf dem Nachttisch aufgehäuft. Mein Vater hat sich bei einem dieser Einsätze übrigens den kleinen Finger gebrochen und hat zeitlebens einen Schaden so davongetragen, denn der Finger blieb krumm, es musste sogar operiert werden. Zur Wendezeit gab es Kampfgruppenkommandeure von Hundertschaften, die bereit waren, die Erungenschaften der Arbeiter- und Bauernmacht mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. Gott sei Dank blieb1989 ein Bürgerkrieg und somit Blutvergießen aus!

FDGB


Heute gibt es zig Gewerkschaften, die für die Interessen der Arbeitnehmer kämpfen. Man hört von Streiks und Verhandlungen mit den Arbeitnehmern. In der DDR wurde nur einmal gestreikt, das war im Vorfeld des Volksaufstandes vom 17.6.1953. Den ließ man dann mit sowjetischen Panzern niederschlagen. Alle Werktätigen wurden im FDGB zusammenfasst, dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund. Diese Einheitsgewerkschaft gab es bis zum Ende der DDR. Meine Mutter ist übrigens bis zum heutigen Tag in der Gewerkschaft.

Volkssolidarität

Sozialistische Einheitspartei Deutschlands

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Wilhelm Pieck KPD und Otto Grotewohl SPD reichen sich symbolisch die Hände. Diese Geste tauchte auch im Parteilogo der SED auf. Die SPD musste notgedrungen die Vereinigung mitmachen, denn wer dagegen war, konnte in Sibirien landen. Rechts im Bild hockt Ulbricht KPD am Tisch, ein Apparatschik erster Güte, der während des Krieges im Exil bei den Sowjets war, wo er gerade an der Stalingradfront per Lautsprecher deutsche Soldaten der 6. Armee zum Überlaufen aufforderte. Er wurde schließlich erster Mann im Staat DDR und ließ die Mauer 1961 bauen. Gestürzt wurde er von Erich Honecker, der in der Nazizeit inhaftiert war


Quelle: Privatarchiv


Parteistatut

„Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands ist der bewußte und organisierte Vortrupp der deutschen Arbeiterklasse und des werktätigen Volkes.“

„Sie ist die stärkste, wahrhaft demokratische, fortschrittliche und führende Kraft von allen Parteien Deutschlands.“

„Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands leistet im Geburtsland der Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus, Karl Marx und Friedrich Engels, ihren Beitrag zur Bereicherung des Marxismus-Leninismus, indem sie schöpferisch die Lehren des Marxismus-Leninismus auf die konkreten Bedingungen in Deutschland anwendet.“

„Sie ist die Partei des Sozialismus, die Partei der Arbeiterklasse und des ganzen werktätigen Volkes, die Partei des Friedens, der nationalen Würde und nationalen Einheit.“

„Der sozialistische Grundsatz: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seiner Leistung wird verwirklicht.“

„Niemals ist eine Rückkehr zum Kapitalismus möglich.“

„Um das große Werk des Volkes gegen die imperialistischen Aggressoren zu schützen, wurde die Staatsgrenze der Deutschen Demokratischen Republik gesichert.“

„Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands zu sein ist eine große Ehre.“

Statut der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Dietz Verlag Berlin, 1972, 102 S.

Zivilverteidigung-ZV

Konsumgenossenschaft

Orden, Ehrenzeichen, Abzeichen

Urkunden für jedermann


Sportabzeichen der DDR

Wettbewerbe

10.2. Altstoffsammlung

Das Ende der DDR-3.10.1990

Das Ende des Arbeiter- und Bauernstaates-3.10.1990

Mit dem Beitritt der DDR nach Artikel 23 Grundgesetz zur BRD war ein Kapitel der deutschen Geschichte geschlossen, die DDR hörte als eigenständiger deutscher Staat auf zu bestehen. Der so genannte Einigungsvertrag regelte das Aufgehen des Arbeiter- und Bauernstaates in der Bundesrepublik, eine neue Ära begann: das wiedervereinte Deutschland betrat die Bühne, doch niemals darf vergessen werden, was den Alltag der Menschen in der DDR ausmachte. Und es muss gelten, dass es keine Ossis und Wessis gibt, wir sind alle Deutsche in einem freien Land, dessen Zukunft nur gemeinsam gestaltet werden kann!

Volkspolizei


Stasi

Einheitspresse

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