Schicksal Kriegsgefangenschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 21. April 2013, 16:28 Uhr

von Thomas Keilhack
Werbeblatt

Wahlpflichtbereich: „Soziales und gesellschaftliches Handeln“

Galerie

Einleitung

Der Schüler soll sein Wissen aus dem Geschichtsunterricht ergänzen und vertiefen. Vor allem aber soll er sehen,
dass Krieg kein Abenteuer ist, sondern grausam gelebte und erlebte Realität!
Er muss erkennen, was verbrecherische Angriffskriege in der Vergangenheit durch Deutsche für Elend vielen Menschen gebracht haben und
in der Gegenwart heute seine Schlüsse ziehen, insofern dass sich derartiges nie wiederholt und sich von rechtem Gedankengut distanzieren.
In letzter Konsequenz ist demokratisches Handeln in unserer Gesellschaft das Hauptziel dieses Kurses,
denn das Problem Kriegsgefangenschaft stellt sich auch im 21. Jahrhundert. Der soziale Aspekt ist darin zu sehen,
dass Gefühle wie Mitleid und Entsetzen erzeugt werden vielleicht sogar dahin gehend,
wie man der Problematik entgegenwirken kann (siehe Kriege der Gegenwart 2001, 2003, 2010...).

Inhalte meines Neigungskurses Kriegsgefangenschaft

  • Rechte und Pflichten eines Kriegsgefangenen
  • Die Genfer Konvention + Haager Landkriegsordnung
  • Kriegsgefangenschaft im 1. Weltkrieg
  • Der Fall des Majors Raynal – Kampf um die Feste Vaux vor Verdun
  • Kriegsgefangenschaft im 2. Weltkrieg
  • Das Schicksal von Stalins Sohn Jakow
  • Der Fall Erich Hartmann
  • Die Gefangenen aus den Reihen der 6. Armee nach der Schlacht von Stalingrad
  • Landser beim „Ami“
  • Kriegsgefangenschaft in Frankreich
  • Adenauer holt die Letzten heim
  • Koreakrieg
  • Kriegsgefangenschaft zur Zeit des Vietnamkrieges
  • Thema Irakkrieg und Gefangenschaft in Folge des 11.9.2001

Liebe Besucher, ich werde nächstes Schuljahr meinen Kurs erneut auflegen.
Wer sich für das Schicksal der Kriegsgefangenen in Feindesland interessiert und Spaß an Geschichte hat,
der ist hier gut aufgehoben. Wichtig ist noch zu sagen,
dass es nicht um die Verherrlichung von kriegerischen Ereignissen geht, sondern um die Folgen,
die ein Krieg für Kriegsgefangene hat.
Ich bedanke mich für Ihr Interesse.

Thomas Keilhack Fachlehrer Evangelische Mittelschule Großrückerswalde

Die Wacht im West

„Der Transport zog vorüber. Bald nachher kam ein anderer durch,
das waren englische Gefangene...
Der Anblick der Gefangenen hatte Kampflust und
Siegesmut gesteigert, die
Mannschaft fing an, zu singen.
Durch den französischen Wald klang es in deutscher Frische aus
kräftigen Kehlen:

`Es braust ein Ruf wie Donnerhall,
Wie Schwertgeklirr und Wogenprall:
Zum Rhein, zum Rhein, zum freien Rhein!
Wer will des Stromes Hüter sein?
Lieb` Vaterland, magst ruhig sein,
Lieb` Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein,
Fest steht und treu die Wacht – die Wacht am Rhein!`

Dann schwangen sie die Helme und riefen `Hurra`!“

Quelle: Friedrich Wörndl „Die Wacht im West“
Neue Bilder sind in meinen Besitz gelangt und können im Neigungskurs Verwendung finden. Sie entstammen folgender Quelle: `Der Weltkrieg in seiner rauhen Wirklichkeit` und sind Bestandteil der 600 Originalaufnahmen des Kriegs-, Bild- und Filmamtes und vom Kriegsfofographen Hermann Rex, Oberammergau 1926. Auf vielen Feldpostkarten sind die Aufnahmen als Motiv wiederzufinden, jetzt, seit kurzem, auch auf der Weltkriegsseite. Sie dienen ausschließlich zu unterrichtlichen Zwecken bzw. als Reservoir für Recherchen bei Hausaufgaben meiner Schüler, die die rauhe Wirklichkeit der Kriege dort kennenlernen sollen. Wir als Menschheit sollten endlich daran gehen, dass auch in der Gegenwart solche Bilder nie mehr entstehen können, leider gibt es sie immer noch zuhauf, wie Afghanistan und Syrien beweisen.

Zeitungen berichten

Friedrich Wörndl „Geschichtliche Erzählung für die Jugend aus der großen Zeit von 1914/15

„Aus den Zeitungen erfuhren sie, wie glänzend der Sieg war.-Über 10000 Gefangene, über 50 Geschütze. Die geschlagenen Feinde wurden zurückgetrieben, ihr Rückzug artete in Flucht aus. Dem Sieg des
bayerischen Kronprinzen folgte nördlich davon bei Longwy ein solcher des deutschen Kronprinzen. Auf der ganzen Linie waren die deutschen Heeresteile im siegreichen Vordringen. So berichteten die Zeitungen,
Jubel brach los in den deutschen Orten, die Glocken läuteten, die Fahnen wehten...“ 


„Feuer einstellen“, befahl der Oberleutnant, „die Feinde entwaffnen und einzeln herauslassen!“ Sie kamen heraus, die Franzosen wurden entwaffnet und von den Reitern in die Mitte genommen.
Während ein Unteroffizier mit Begleitung und den Gefangenen abzog zu ihrem Regiment, um dort die Gefangenen abzuliefern, befahl der Oberleutnant: „Ein Zug bleibt hier...“ 

Schlachtfeld Ostfront 1941

Die Wehrmacht hatte 3 Heeresgruppen, die „Barbarossa“ umsetzen sollten. Im Norden sollte Leningrad genommen werden,
in der Mitte Moskau und im Süden die Ukraine, die Krim und der Kaukasus.
In den ersten Wochen wurden in Kesselschlachten Millionen Gefangene gemacht.
Ihr Los ist grauenhaft und geprägt von endlosen Märschen, Schlägen, Hunger und Zwangsarbeit.
Vielfach hat der Hunger Kannibalismus verursacht, ein Phänomen, das später auch von Deutschen,
siehe im Kessel von Stalingrad, praktiziert wurde. 5,7 Millionen Rotarmisten gerieten in deutsche Gefangenschaft,
etwa 3,3 Millionen mussten sterben. Die UdSSR hatte 3,15 Millionen Deutsche in ihrem Gewahrsam.
Die letzten Gefangenen kehrten erst 1955 nach Deutschland zurück.

Im 2. Weltkrieg hielt sich die Wehrmacht an die festgelegten Regeln der Genfer Konvention nur gegenüber Briten und Amerikanern.
Was dagegen den russischen Kriegsgefangenen angetan wurde, stellt eine Verletzung des Völkerrechts dar und
muss schärfstens verurteilt werden. Erst ließ man sie verhungern, später, als der Bedarf an Arbeitskräften im Reich wuchs,
mussten sie Sklavenarbeit in deutschen Betrieben leisten. Für Stalin waren übrigens alle in Gefangenschaft geratenen Soldaten
Verräter. Seinen Sohn ließ er dort imStich, ohne auf das deutsche Angebot einzugehen, ihn auszutauschen.....

Der Irakkrieg 2003

http://www.faz.net

22. März 2003 2003-03-22 20:15:50

Tausende Iraker haben statt ihrer Waffen die Hände erhoben und sich den vorrückenden amerikanischen und britischen Truppen ergeben. Eine gute Nachricht für die Alliierten. Die Frage ist nur: Wohin mit all diesen Menschen?

Die ersten Kriegsgefangenen in Südirak, darunter US-Berichten zufolge eine komplette irakische Heeresdivision mit 8.000 Mann, wurden einfach zusammengetrieben und mit Stacheldraht eingezäunt. Danach machten sich die alliierten Truppen nach eigenen Angaben daran, Zeltlager zu bauen und die uniformierten irakischen Soldaten und Kämpfer in T-Shirts mit Medikamenten, Essen und Wasser zu verpflegen. Gleich nachdem die ersten hundert Iraker überliefen, hätten britische Einheiten mit dem Bau von Gefangenenlagern begonnen, hieß es in einer Mitteilung der britischen Streitkräfte.

Die Bewachung der Kriegsgefangenen wird aufwändig, wenn sich die Erwartungen der US-Strategen erfüllen. Amerikanische Offiziere rechnen damit, dass 270.000 Iraker - über die Hälfte der gesamten Heeresmacht - ihre Waffen niederlegen werden. Schon im letzten Golfkrieg waren die US-Truppen von der Zahl der Deserteure nahezu überwältigt: 69.000 Iraker liefen damals zum Feind über. Viele von ihnen wanderten suchend über die Schlachtfelder und hielten regelrecht Ausschau nach jemandem, dem sie sich ergeben konnten - und sei es ein Reporter. Die Beschäftigung mit so vielen Gefangenen hielt damals mehrere amerikanische Einheiten in ihrem Vormarsch auf.

Irakische Offiziere dürfen Waffen behalten

Irak weist Zweifel an der Kampfbereitschaft seiner Streitkräfte zurück. Alle bisherigen Kriegsgefangenen der USA seien Zivilisten, sagte Informationsminister Mohammed Said el Sahhaf. So oder so sind sie für die alliierten Truppen eine logistische Herausforderung. Und sie könnten zur Bedrohung werden: Die Kriegsgefangenen bleiben im Rücken der voranschreitenden US-Streitkräfte, wie der frühere Pentagon-Sprecher und heutige Flüchtlingshelfer Kenneth Bacon anmerkt. Nach Angaben des Chefs der Organisation Refugees International sicherten die Streitkräfte irakischen Offizieren gewisse Privilegien zu, um Unruhen unter den Gefangenen zu vorzubeugen: „Offiziere dürfen ihre Handfeuerwaffen behalten, in ihren Kasernen bleiben, und die alliierten Truppen haben versprochen, sie sobald wie möglich als Sicherheitskräfte einzusetzen“, sagt Bacon.

Amerikaner tragen Wörterbücher bei sich

Für die Gefangennahme sind die US-Streitkräfte gerüstet: Um Missverständnisse zu vermeiden, tragen Soldaten an der Front ein englisch-arabisches Wörterbuch mit Befehlen wie „Stehenbleiben oder ich schieße“ und „Ergebt euch“ bei sich. Sie haben auch Judogriffe geübt für den Fall, dass sich ein Gefangener gegen die Durchsuchung auf Waffen wehrt. Nach der Festnahme sollen Militärpolizisten, die den Kampfeinheiten folgen, die Gefangenen übernehmen und in sicherere Lager bringen. Eine ständige Haftanstalt soll eingerichtet werden, Kuwait und andere Nachbarstaaten wollen allerdings keine Kriegsgefangenen aufnehmen - es muss also ein sicherer Ort in Irak gefunden werden. Rechtsexperten der Streitkräfte sollen sicherstellen, dass die Gefangenen nach den Vorgaben der Genfer Konvention behandelt werden.

Saddam versprach Behandlung nach Genfer Konvention

Ob aber Irak sich daran hält, scheint ungewiss. Innenminister Diab el Ahmed hatte zunächst erklärt, britische und amerikanische Soldaten sollten sich nicht auf den Schutz der Genfer Konvention verlassen, diese Drohung aber später zurückgezogen. Saddam Hussein versprach eine faire Behandlung von amerikanischen und britischen Kriegsgefangenen: „Ihre Rechte gemäß der Genfer Konvention werden respektiert werden, obwohl die US-Regierung grausame Verbrechen gegen unser Volk und die Menschlichkeit begangen hat“, hieß es in einer im Fernsehen verlesenen Stellungnahme des irakischen Regierungschefs. Nach dem letzten Golfkrieg hatten mehrere amerikanische Kriegsgefangene von Schlägen und sexuellem Missbrauch durch ihre irakischen Aufseher berichtet.

ABER:

Der australische Sender SBS veröffentlicht am 15. Februar 2006 neue Folterbilder aus dem Irak. http://www.aktivepolitik.de

Auf den Aufnahmen aus dem Jahr 2003 sind durch die US-Armee getötete und misshandelte irakische Gefangene zu sehen. Die US-Regierung protestierte gegen die Veröffentlichung. Die Täter seien schon bestraft und es sei nicht klug, bereits erledigte Themen neu aufzurollen.

Die Stellungnahme der US-Regierung gibt Anlass zur Sorge, dass die USA im Irak auch weiterhin systematisch foltern.

Zum ersten Mal könnte ein US-Soldat wegen eines Kriegsverbrechens im Irak zum Tode verurteilt werden: Die Staatsanwaltschaft wirft Steven Green vor, gemeinsam mit Kameraden ein 14-jähriges Mädchen vergewaltigt und ihre gesamte Familie ermordet zu haben.

http://www.spiegel.de Green soll im März 2006 gemeinsam mit Kameraden eine Familie im irakischen Mahmudija überfallen haben. Dabei wurde ein 14-jähriges Mädchen vergewaltigt und ermordet sowie ihre gesamte Familie ausgelöscht. Neben Green waren vier weitere Soldaten in den Fall verwickelt. Drei seiner Kameraden hatten sich bereits schuldig bekannt und Strafen zwischen neun Monaten und 18 Jahren erhalten. Gegen den vierten Kameraden steht das Verfahren noch aus. Einem Gerichtsdokument zufolge, aus dem die "Washington Post" zitiert, hatten Green und seine Kameraden das Verbrechen geplant. Das irakische Mädchen war ihnen demnach bei einer Straßenkontrolle aufgefallen. Nachdem sie sich betrunken hatten, legten die Soldatem ihre Uniformen ab, um nicht erkannt zu werden. Dann suchten sie das Haus auf, in dem das Mädchen lebte.

"Green kam zum Schlafzimmer und erzählte allen, 'ich habe sie eben umgebracht. Alle sind tot'", heißt es in dem Dokument. "Nach der Vergewaltigung sah der Soldat, wie Green das Mädchen zwei- bis dreimal in den Kopf schoss", so zitiert die Zeitung aus dem Dokument. Nach der Tat hätte der blutverschmierte Green seine Kameraden aufgefordert, Stillschweigen zu bewahren.

Recherchiert von Thomas Keilhack Neigungskursleiter 5.6.2011

Tafelbilder

Schlachtfeld Ostfront

NK 2011-2012

NK 2012-2013

Weblinks

http://www.volksbund.de