Kategorie:Kaiserlicher Marine: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. August 2011, 13:44 Uhr

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Kaiserliche Marine Bilder


Reichskriegsflagge-Kaiserliche-Marine.gif Deutsches-Reich-Reichsfahne.gif

Die Kaiserliche Marine



Kriegsschiff.jpg

1871 wurde aus der Marine des norddeutschen Bundes die Kaiserliche Marine, die später auch als so genannte Hochseeflotte bezeichnet wurde. An der Spitze stand der Deutsche Kaiser, d.h. Wilhelm I. und Wilhelm II. Mit 2 Flottengesetzen unter Alfred von Tirpitz sollte versucht werden den Abstand zur englischen Grand Fleet zu verkürzen. Ab 1906 verstärkte sich das Wettrüsten durch neue Großkampfschiffe, die auf Stapel gelegt wurden, denkt man an die englische „Dreadnought“. Doch werfen wir erst einmal einen Blick ins Jahr 1871 zurück. Im Artikel 53 der Reichsverfassung vom 20.April 1871 heißt es:

"Die Kriegsmarine des Reichs ist eine einheitliche unter dem Oberbefehl des Kaisers.
Die Organisation und Zusammensetzung derselben liegt dem Kaiser ob,
welcher die Offiziere und Beamten der Marine ernennt ,
und für welchen dieselben nebst den Mannschaften eidlich in Pflicht zu nehmen sind."

Schiffsbestand

Der Schiffsbestand der Marine ist dank zweier Flottengesetze beachtlich angewachsen.
Das ist natürlich das Verdienst von Alfred von Tirpitz. Die Ebenbürtigkeit bei Bau und
Bewaffnung konnte im Weltkrieg gegenüber der Grand Fleet eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden.
Trotzdem waren die Deutschen unterlegen und mussten die Seeblockade der Briten hinnehmen.
Die Existenz des Empire stand nur durch den U-Boot-Krieg auf dem Spiel.

1883

Der Schiffsbestand der Marine sah 1883 wie folgt aus:

Panzerschiffe 12 ( 1 im Bau )
Korvetten 18 ( 3 im Bau )
Panzerkanonenboote 11 ( 2 im Bau )
Torpedoboote 10 ( 1 im Bau )
Minenleger 4
Kanonenboot II.Klasse 1
Avisos 8
Transportdampfer 2
Schulschiffe 12
Dampfer für den Hafen- und Lotsenschiffe mehrere

1914

Chargen der Marine

Die Chargen der Marine waren folgende:

Admiralität

  • Großadmiral
  • Admiral
  • Vizeadmiral
  • Konteradmiral

Stabsoffiziere

  • Kapitän zur See
  • Fregatten-Kapitän
  • Korvetten-Kapitän

Hauptleute

  • Kapitänleutnant
  • Subalternoffiziere
  • Oberleutnant zur See
  • Leutnant zur See

Offiziersersatz

  • Fähnrich zur See
  • Seekadett

Unteroffiziere

  • Ober-Deckoffiziere
  • Deckoffiziere
  • Feldwebel, Wachtmeister, Stückmeister, Signalmeister
  • Obermaat
  • Maat

Gemeine

  • Obermatrose ( Oberheizer )
  • Matrose ( Heizer )

Personal 1884

Das Personal der kaiserlichen Marine im Jahr des Beginns der Kolonialerwerbung 1884:

"Das Personal beziffert sich auf:
Vize - Admirale 2
Contre- Admirale 5
Kapitäne zur See 30
Corvetten- Kapitäne 56
Kapitän - Lieutnants I. Cl. 57
Kapitän - Lieutnants II. Cl. 57
Lieutnants zur See 184
Unter - Lieutnants zur See 143
Seekadetten 100
Kadetten 50
Offiziere des Seebataillons 34
Maschinen - Ingenieure 48
Torpedo - Offiziere 22
Feuerwerks- und Zeug - Offiziere 31
Marine - Zahlmeister 63
Deckoffiziere 422
Matrosen - Unteroffiziere 1076
Unteroffiziere der Werftdivision 1000
Matrosen 8200
Heizer und Handwerker 2500
Seesoldaten 950
Schiffsjungen 500

"

Seeoffizierkorps 1896

1896 war das Seeoffizierkorps auf folgende Größe angewachsen:

Admirale 2
Vizeadmirale 4
Kontreadmirale 10
Kapitäne zur See 40
Korvettenkapitäne 76
Kapitänleutnants 154
Leutnants zur See 234
Unterleutnants zur See 165
in Summa 685 aktive Seeoffiziere.

Die Bedingungen für eine Laufbahn als Seeoffizier

Die Bedingungen für eine Laufbahn als Seeoffizier waren u.a.:
Er sollte "...sich als körperlich und wissenschaftlich als geeignet nachgewiesen haben..."
Folgende Voraussetzungen waren zu erfüllen:

"1. Der den Eintritt Nachsuchende darf, wenn er nicht die Abiturprüfung bestanden hat,
ein Lebensalter von 18 Jahren nicht überschritten haben. Abiturienten dürfen ein Jahr älter sein.
Der kommandierende Admiral ist jedoch befugt, in besonderen Fällen einzelne Ausnahmen eintreten zu lassen.
2. Der Angemeldete muß vollkommen gesund, frei von allen körperlichen Fehlern sein und gebrechen,
auch frei von Schwindel sein. Er muß scharfe Augen, gutes Gehör, nicht stotternde Sprache besitzen und
darf nicht farbenblind sein.
3. Er muß den erforderlichen wissenschaftlichen Bildungsgrad besitzen.
Dieser ist nachzuweisen entweder durch vorlage eines vollgiltigen Abiturientenzeugnisses eines deutschen Gymnasiums oder
eines deutschen Real-Gymnasiums,
oder eines Zeugnisses über die bestandene Portepeefähnrichsprüfung der Armee, oder durch Beibringung eines
Zeugnisses der Reife für die Prima eines Gymnasiums und durch Ablegen der Kadetteneintrittsprüfung.
Dieses erstreckt sich auf Mathematik, Physik, französische und englische Sprache, und auf die Fertigkeit im Zeichnen."

Damalige deutsche Weltgeltung durch die kaiserliche Marine

"18 Kriegsschiffe bewegten sich im Laufe des Jahres 1897 verteilt auf die verschiedensten Gewässer des Erdballes und
die Küsten transatlantischer Länder auf den Ozeanen. So waren stationiert in Ostasien:
die Kanonenboote 'Iltis' und 'Wolf'.
In der Südsee: die Kreuzer 'Albatross' und 'Adler'.
Auf der ostamerikanischen Station: die Schulschiffe 'Ariadne' und 'Nixe'.
Auf der ostafrikanischen Station: die Kreuzer 'Möwe' und 'Nautilus'.
In Westafrika waren es: der Kreuzer 'Habicht' und das Kanonenboot 'Cyclop'.
Im Mittelmeer agierte der Aviso 'Loreley'."

Quelle: Tesdorpf, A. "Geschichte der Kaiserlich Deutschen Kriegsmarine in Denkwürdigkeit von allgemeinen Interesse"
Alfred von Tirpitz schrieb in seinen Erinnerungen 1919:

"Ohne Seemacht blieb die deutsche Weltgeltung wie ein Weichtier ohne Schale." (Quelle: Alfred von Tirpitz: "Erinnerungen", Leipzig 1919)

Der Bau der Flotte war somit nicht das Ergebnis des Willenentschlusses einzelner,
sondern er entsprang aus der Notwendigkeit des Schutzes überseeischer Interessen,
deren Antrieb alle Großmächte entsprechend folgen mussten.
Vor allem England war der potenzielle Gegner.
Ständig anwesende Kriegsschiffe sollten die deutschen Seeinteressen schützen.
Bei der Finanzierung des Marineaufbaus war der deutsche Kaiser auf die Reichskasse angewiesen,
wobei er vom so genannten Budgetrecht des Reichstages abhängig war.
Heute bewilligt der Bundestag so die Mittel für den Einsatz unserer Bundeswehr in Afghanistan,
den kaum jemand im deutschen Volk mehr verstehen kann,
denkt man an die unlängst umgekommenen jungen Soldaten im Alter zwischen 21 und 23 Jahren. Gott sei ihren Seelen gnädig.
Damals gab es im Deutschen Reichstag endlose Debatten über die Bewilligung der finanziellen Mittel für den Auf- und Ausbau der Marine.
Kaiser Wilhelm I. besetzte die Führung der Marine nicht mit dem ältesten Seeoffizier Admiral Jachmann,
sondern der 54-jährige Albrecht von Stosch wurde ab dem 1.1.1872 Chef der Marine.
Er war kein Seeoffizier, sondern als Generalleutnant Intendant des Feldheeres von 1870
(Quelle:Volker Plagemann: "Übersee-Seefahrt und Seemacht im Deutschen Kaiserreich", München 1988).
Aus dem Marineministerium, in dem ein halbes Jahr zuvor das Oberkommando der Marine aufgegangen war, wurde die Admiralität.
Sie wurde dem Reichskanzler unterstellt.
In Stoschs Amtszeit, der am 22.9.1875 den Titel Admiral erhielt,
fiel eine Modifizierung des Flottengründungsplanes.
Ausgangspunkt war eine Denkschrift über die Entwicklung der kaiserlichen Marine vom 21.4.1873.
Zum Sollbestand sollten 23 Panzerschiffe gehören. Stosch umriss die Zielstellung für die Flotte so,
dass sie

"...nach dem jetzt ins Auge zu fassenden Plane nicht die Aufgabe habe,
gegen die die großen europäischen Staaten offensiv zu verfahren,
sondern sie soll nur dahin unsere Macht tragen, wo wir kleinere Interessen zu vertreten haben und wo wir die eigentliche Macht unseres Staates,
die Landmacht, nicht anders hinbringen können."

(Quelle: Hans Hallmann "Krügerdepesche und Flottenfrage" Stuttgart, 1927)
Hinzu kommt, dass Stosch den Schutz ansprach,

"... wo unsere deutschen Interessen unmotiviert verletzt worden sind."

Außerdem begründete er den hinreichenden Schutz der vaterländischen Küsten.
Seine Persönlichkeit prägte nachhaltig die Kaiserliche Marine, sodass man von einer Stosch-Ära sprechen kann.
So hat er der Besetzung der Auslandsstationen mit Kreuzern großen Wert beigelegt,
und die Kommandanten konnten bei ihrer sehr schwierigen Auslandstätigkeit der nachhaltigen Unterstützung Stoschs sicher sein.
(Quelle Gerhard Bidlingmaier "Seegeltung in der deutschen Geschichte" Darmstadt 1967)
Er war es, der Planmäßigkeit in die Arbeit der Marine brachte. Als ehemaliger Generalleutnant des Heeres führte er den militärischen Drill an Bord der Kriegsschiffe ein.
Am 5. März 1872 schuf er die Marineakademie in Kiel. Konsequent verfolgte Stosch das Marinebauprogramm. Bei Durchführung dessen,
bestand er darauf, dass die Kriegsschiffe auf Inlandswerften gebaut wurden. Die Folge war ein erneuter Auftrieb der deutschen Industrie.
Zu Anfang wurden die einzigen Kriegsschiffe, und das nur als zeitgemäße hölzerne Kriegsschiffe, auf der Danziger Marinewerft gebaut.
Auf ihren Helgen entstanden die Schiffsrümpfe der Dampfkorvetten 'Arkona`, 'Gazelle`, 'Vineta`, 'Nymphe`, 'Hertha`, 'Medusa`, 'Elisabeth`,
sowie der Dampfkanonenboote erster Klasse; und von 1871-1874 der Glattdeckskorvetten 'Ariadne`, 'Luise` und 'Freya`
(Quelle: Bruno Meyer: "Wie ein Ozeandampfer entsteht", Leipzig, 1917).
Bei Panzerschiffen war man erst auf das Ausland angewiesen.
Beispielsweise wurden die ersten preußischen Turmschiffe 'Arminius`und 'Prinz Adalbert` von Samuda in London bzw. Armana in Bordeaux geliefert.

Vizeadmiral von Ingenohl-Führer der deutschen Hochseeflotte 1914

Vizeadmiral von Ingenohl

Kaiser Wilhelm II. 1888-1918 und seine Marine

„Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser!"

Wilhelm II. in Marineuniform

Kaiser Wilhelm II. war nicht nur oberster Kriegsherr zu Lande, ihm unterstand auch die Marine.
Sie lag ihm besonders am Herzen und er präsentierte sich gern in Marineuniform.
Das Seeoffizierskorps gehörte zur Elite des Reiches. Auch die Hundertmarscheine zierte ein Marinemotiv,
und zwar die Germania mit Schild und im Hintergrund die neue Flotte.
















Flaggenlied

Stolz weht die Flagge schwarz-weiß-rot
An unsres Schiffes Mast.
Dem Feinde weh, der sie bedroht,
Der diese Farben haßt!
Sie flattert an dem Heimatstrand
Im Winde hin und her,
Und fern vom teuren Vaterland
Auf sturmbewegtem Meer.
Ihr woll`n wir treu ergeben sein,
Getreu bis in den Tod,
Ihr woll`n wir unser Leben weih`n,
Der Flagge schwarz-weiß-rot. Hurra!


Quelle: Sven Hedin - „Ein Volk in Waffen“, Leipzig, 1915


Der Text soll keineswegs rechtes und nationalistisches Gedankengut assoziieren. Auch er zeigt den damals üblichen Zeitgeist.

Galerie

Weblinks

http://www.deutsche-schutzgebiete.de

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