Kategorie:DDR 1949-1990

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Straßenverkehr im Osten

Auch in der DDR gab es Verkehrssünder. Wer mit zu hohem Tempo von der Deutschen Volkspolizei erwischt wurde, musste seine Stempelkarte herzeigen und bekam einen Stempel oder mehr hineingedrückt. Auch bei anderen Verkehrssünden wie dem Nichtbeachten der Vorfahrt wurde gestempelt. War die Karte voll, dann hatte man, wie heute, ein Problem...

Verkehrserziehung-die Goldene 1

Der Personalausweis der DDR

Reisepass der DDR

Aluchips und Co.

SV-Ausweis

Massenorganisationen

Pioniere

Das Gemeinste war, dass schon die Kleinen eingespannt wurden für den Propagandaapparat der Partei.
Sie waren noch am ehesten zu begeistern, wenn es darum ging, das Halstuch der Pioniere zu tragen. Zu Beginn der Unterrichtsstunde war immer ein anderer Schüler dran, um zu sagen:

„Für Frieden und Sozialismus, seid bereit!“ 

Die Klasse musste im Chor antworten: „Immer bereit!“
Die Pioniere bekamen erst ein blaues Halstuch, das sie als Thälmannpionier kennzeichnete. Hinzu kamen Käppi, Pionierbluse sowie ein entsprchender Rock für Mädchen. Mit blauen Streifen am weißen Pionierhemd wurde gekennzeichnet, wer etwa aufgerückt war zum Gruppenratsvorsitzenden.. Später kam das rote Halstuch dazu in Anlehnung an die Leninpioniere,
siehe Sowjetunion. Alles in allem war es makaber, vor allem die Gebote der Pioniere, es sind 10, genau wie bei den Christen. Wer kein Pionier sein durfte, war verpönt, wurde vor der Klasse runtergemacht und konnte mir entsprechenden Notizen bei den Herren vom MfS rechnen, Karrieren wurden schon an dieser Stelle in einem jungen Leben verbaut. Heute wird verschämt über Schulkleidung gesprchen, aber von damals haben die Leute die Nase gestrichen voll. Relikte dieser Zeit dürfte es noch geben, ich habe beide Halstücher noch sowie das FDJ-Hemd.........
Man wirft so etwas auch nicht fort, genau wie die Puhdys schreiben. „Das, was einmal war, ist auch mein Leben...“ In diesem Sinne will ich sagen, lasst uns alle das niemals vergessen!!!!

Freie deutsche Jugend

Die Freie Deutsche Jugend entstand kurz nach dem 2. Weltkrieg. Sie wurde Jugendorganisation der DDR und ihr Zeichen war die aufgehende Sonne. Mitglied wurde man, wenn man Pionier gewesen war und in die 8. Klasse kam. Die FDJ sah sich als Vorhut der Arbeiterklasse und der Partei. In diesem Sinne wurde marxistisch-leninistisch indoktriniert, z.B. gab es das FDJ-Studienjahr, in dem die Grundlagen dieser Weltanschauung vermittelt wurden. Das Wissen musste unter Beweis gestellt werden und jeder bekam dann ein Abzeichen für gutes Wissen, entweder in Bronze, Silber oder Gold. Natürlich galt der Kapitalismus und der Imperialismus als so genannter Klassenfeind und die DDR, die Sowjetunion und die verbündeten Staaten des Warschauer Paktes waren die fortschrittlichen Kräfte dieser Welt. In der Schule wurde die Unterrichtsstunde mit dem Gruß der Freien Deutschen Jugend „Freundschaft“ eröffnet und der Montag begann mit dem Fahnenappell. Die FDJ veranstaltete Konzerte, z.B. unter dem Motto „Rock für den Frieden“. Unvergessen war so Udo Lindenberg, der endlich in die DDR kommen und seine Fans in die Arme nehmen konnte und das trotz strikten Verbots durch die Partei. Tragen musste jeder FDJ-ler sein blaues Hemd, eine Art Uniformierung. In der Schule wurde vom Klassenlehrer registriert, wer es trug und wer nicht, ein Eintrag konnte Folgen haben, man weiß ja, wer sich für so etwas interessierte. Der Mist war derart abartig, dass die Leute nach der Kontrolle das blaue Hemd wieder auszogen und in die Tasche steckten. Brisant war natürlich die Mischung aus FDJ-Hemd und Westjeans. Die Hosen vom Klassenfeind waren nicht gern gesehen und in den Anfangsjahren verboten. Erich Honecker ist zudem untrennbar mit dieser Jugendorganisation verbunden. Er ließ die FDJ zu den Jubelfeiern am 1.5. oder zum Republikgeburtstag am 7.10. mit Fackeln an sich vorbeidefilieren und begeilte sich an der Zustimmung zur Politik der DDR. Ganz bekannt sind auch die Pfingsttreffen der FDJ. Selbst in den Ferienlagern der DDR hörte dieser Unsinn nicht auf und es gab Pflichtveranstaltungen in den Sommerferien.
Wer nicht in die FDJ wollte, galt als Staatsfeind und hatte mit Konsequenzen zu rechnen. Ein Studium war so nicht möglich, also haben sich die Leute auch hier angepasst und unter den Jugendlichen von damals war westliche Musik und Lebensart populär, denn fast alle konnten Westradio und Westfernsehen empfangen. Ich weiß noch, was es für ein Skandal war, als auf einer von der FDJ organisierten Disco die Textzeile aus der NDW „Deutschland, Deutschland, hörst du mich...“ zu vernehmen war.
Im Endeffekt muss man sagen, war das alles zum Scheitern verurteilt, es war unehrlich und von unten nicht getragen. Die FDJ war eine Art Gegenstück zum Komsomol in der UdSSR und manch einer stellt Vergleiche zur HJ im Dritten Reich an............

DSF

Die deutsch-sowjetische Freundschaft war eine Massenorganisation mit ganz besonderem Anstrich. Als Jugendlicher in Klasse 8 kam man automatisch zu dem Verein dazu, nicht einzutreten hätte bedeutet, dass man gegen den Staat und die Freundschaft zur Sowjetunion war, also legte man sich nicht an, sondern passte sich an. Man zahlte seine Mitgliedsbeiträge und lernte ab Klasse 5 Russisch, was Pflichtfach war. Das Erlernen dieser Sprache ist natürlich schwierig und es hat vielen Mühe bereitet. Mir hingegen fiel es leicht und ich wurde delegiert zu einem Sprachkurs und ich durfte an der Russischolympiade teilnehmen. Die Sowjetunion wurde uns als großer Brunder, Freund und Befreier vom Faschismus dargestellt. Ich wusste aber von den alten Leuten, wie sich die Soldaten der Roten Armee 1945 beim Einmarsch in Frauenstein aufgeführt haben, meine Großmutter stand z.B. kurz vor einer Vergewaltigung durch einen Russen, die Kinder holten aber Hilfe, was im Schlafzimmer wirklich geschah, weiß niemand. Tja, und damals passte diese Wahrheit der Partei nicht in den Kram, es wurde einfach nur verschwiegen. In der Schule hat dann irgendwann die Russischlehrerin Adressen von sowjetischen Schülern verteilt, damit Brieffreundschaften entstanden, ich erwischte einen Juri aus Kalinin und mit ihm habe ich mich ausgetauscht. Übersetzt hat die Lehrerin, Frau Sandig. Das Theater mit Russisch ging bei Beginn des Studiums weiter und zwar mit einem zweiwöchigen Russischlager. Wie auch immer, ich bekam jedenfalls für sehr gute Leistungen im Fach Russisch die Johann-Gottfried-Herder- Medaille in Bronze verliehen und durfte vor einer Abordnung Rotarmisten ein Gedicht aufsagen. Als Andenken bekam ich jede Menge Abzeichen geschenkt, die Russen lieben solche Sachen. Mit der Wende 1989 hatte sich jedoch diese verordnete Freundschaft erledigt, die letzten russischen Soldaten holte Jelzin 1994 heim. Heute bin ich der Ansicht, dass wir ein gutes Verhältnis zu den Russen haben sollten und ich plädiere für keine verordnete deutsch-russische Freundschaft!

GST

Auch in die GST kam man automatisch. Gefragt wurde nicht. Auch hier galt: Fresse halten oder du kannst deine Kariere vergessen. Sportlehrer Krellner war zuständig. Auf einem Haufen geschmissen, konnte sich jeder seine Uniform raussuchen, d.h. Käppi, Koppel und Uniformsachen. In den Sommerferien ging es zwei Wochen ins Wehrlager. Hier wurde wie in der künftigen Kaserne gelebt, 8 Mann auf einer Stube, die Spinde waren wie in der NVA. Es gab Stubendurchgänge, wo kontrolliert wurde. Am schlimmsten war die Sturmbahn, wo gebrüllt wurde, wenn einer nicht sofort über die Eskaladierwand kam. Scharf geschossen wurde auch, mit der Kleinkaliberkalaschnikow. Das Essen war Scheiße, der Hundertschaftskommandeur, Sportlehrer Krellner, hatte tatsächlich den Ehrgeiz, beste Hundertschaft zu werden. Also wurde exerziert, wie beim Militär und wir waren 17 Jahre alt. Beim Marschieren musste laut gesungen werden: „ Spaniens Himmel“. Was wollte man machen, wer nicht mitmachte bei dem Irrsinn war ein Staatsfeind. Heute kann man schlau reden drüber, aber es war eben so, man durfte nicht anecken, sonst hätte sie einem die Zukunft verbaut. Am Ende des Wehrlagers in Schirgiswalde, wo es nur einen Ausgang gab, fand der Härtetest statt, wo die Leute auf die Km-Schleife geschickt wurden, echt geil. Man hatte Blasen an den Füßen und der innere Schweinehund meldete sich, aber Aufgeben kam nie in Frage.
Nach der Qual habe ich mich allen Ernstes bei meiner Mutter auf Arbeit, im VEB Polypack Frauenstein, zurückgemeldet mit den Worten: „Kamerad Keilhack ist wieder zurück!“ Das war 1984. Ich wünsche niemanden diese Erfahrung, damals war es so, ein Jahr später war die Musterung und man wurde für tauglich empfunden, also: „Stand up and fight“ und es wurde für drei Jahre Ernst. Wer nicht gedient hat oder durch die Wende drumherum kam sowie alle Wessis möge den Mund halten. Immerhin hat man seinen Horizont erweitert und auch was gelernt und wenn es das Ordnung-Halten ist. Heute braucht niemand mehr, seinem Vaterland zu dienen, bloß gut, oder?

Deutscher Turn- und Sportbund

Kampfgruppen der Arbeiterklasse

Die Kampfgruppen wurden von der Partei geschaffen, um im Kriegsfalle die Betriebe mit der Waffe zu schützen. Sie hatten eine eigene Uniform und die Kalaschnikows lagerten in der Produktionsstätte. Regelmäßig fanden paramilitärische Übungen zur Stärkung der Einsatz- und Gefechtsbereitschaft statt. Durch meinen Vater, Fritz Keilhack, weiß ich Bescheid. Ihn hat es immer angekotzt, wenn am Wochenende dieser Quark stattfand. Dann mussten die Leute die Uniformen anziehen, es war Waffenempfang und dann ging es irgendwo in die Prärie. Mit Platzpatronen wurde rumgebelfert, man spielte Fußball und aus der Feldküche gab es das Essen. Waren die Kampfgruppen weg, gingen die Kinder auf die Suche nach leeren Patronenhülsen. Ich hatte seinerzeit ein ganzes Arsenal, was meiner Mutter verständlicherweise nicht behagte, denn ich hatte die Hülsen auf dem Nachttisch aufgehäuft. Mein Vater hat sich bei einem dieser Einsätze übrigens den kleinen Finger gebrochen und hat zeitlebens einen Schaden so davongetragen, denn der Finger blieb krumm, es musste sogar operiert werden. Zur Wendezeit gab es Kampfgruppenkommandeure von Hundertschaften, die bereit waren, die Erungenschaften der Arbeiter- und Bauernmacht mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. Gott sei Dank blieb1989 ein Bürgerkrieg und somit Blutvergießen aus!

FDGB


Heute gibt es zig Gewerkschaften, die für die Interessen der Arbeitnehmer kämpfen. Man hört von Streiks und Verhandlungen mit den Arbeitnehmern. In der DDR wurde nur einmal gestreikt, das war im Vorfeld des Volksaufstandes vom 17.6.1953. Den ließ man dann mit sowjetischen Panzern niederschlagen. Alle Werktätigen wurden im FDGB zusammenfasst, dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund. Diese Einheitsgewerkschaft gab es bis zum Ende der DDR. Meine Mutter ist übrigens bis zum heutigen Tag in der Gewerkschaft.

Orden, Ehrenzeichen, Abzeichen

Urkunden für jedermann


Sportabzeichen der DDR

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